Dragonerkaserne
Dragonerkaserne
"Die Geschichte der Dragonerkaserne"
Bereits seit dem späten 17. Jahrhundert ist Wels als Garnisonsstadt bekannt. Damals war die Truppenstärke noch gering, weshalb es ausreichte, die Soldaten im Stadtinneren auf leerstehende Bürger- bzw. Adelshäuser aufzuteilen. Als jedoch während der Biedermeierzeit eine größere Anzahl von Truppen in Wels stationiert werden sollte und der Platz nicht vorhanden war, wurden erste Pläne für einen Kasernenbau in Wels verfasst.
Mit dem Bau der Anlage wurde schließlich im Jahre 1853 auf offenem Feld begonnen. Die Anlage war für die damalige Zeit außergewöhnlich groß, fast so groß wie der Welser Altstadtkern. Die Fertigstellung erfolgte schließlich im Jahre 1858 und bereits im Mai dieses Jahres wurde die erste militärische Einheit in Wels stationiert.
Die Kaserne besteht aus einem imposanten Hauptkomplex, welcher in drei Innenhöfe unterteilt ist. Außerdem gehörte ein Nebengebäude, der „Marodenstall“, zur Anlage, der der Unterbringung kranker und erschöpfter Pferde diente.
Dieser war ein wesentlicher Bestandteil der militärischen Versorgung und trug zur Stabilität der Einheiten bei. Ebenfalls zum ursprünglichen Gebäudeensemble zählten eine „Centralschmiede“, in der Waffen und Ausrüstungen instand gehalten wurden, eine „Büchsenmacherwerkstätte“, in der die Waffen der Soldaten gefertigt und repariert wurden, sowie ein „Fuhrwerkdepot“, in dem Wagen und Karren aufbewahrt und gewartet wurden. Darüber hinaus umfasste die Anlage mehrere Verpflegungs- und Magazingebäude, in denen Vorräte und Ausrüstungen für die Einheiten gelagert wurden, um ihre Einsatzfähigkeit zu sichern. Diese funktionalen Gebäude trugen maßgeblich dazu bei, die militärische Effizienz und Logistik der Garnison zu gewährleisten.
Geschichtlicher Hintergrund der Dragonerkaserne
Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg beherbergte die Kaserne das „Oberösterreichische Alpenjägerregiment Kaiserin Maria Theresia Nr. 8“ und trug den Namen „Alpenjägerkaserne“. Während des Zweiten Weltkrieges waren Infanterie- und Artillerie-Einheiten, sowie ein Lazarett des Heeres der deutschen Wehrmacht in der Dragonerkaserne untergebracht.
Nach dem Ende des Krieges wurden die Stallungen von den Hengsten der Spanischen Hofreitschule bewohnt. Diese mussten 1945 wegen Bombardierungen aus der Wiener Stallburg evakuiert werden und kehrten auch erst im Jahre 1955, nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages, nach Wien zurück. Ihr erster Einsatz zurück in Wien war zu Ehren des ersten österreichischen Nationalfeiertags, am 26. Oktober 1955.
Bevor im Jahre 1998 die WAG Wohnungsanlagen Ges.m.b.H in den Besitz der denkmalgeschützten Anlage und des Geländes kam, beherbergte die Kaserne die Straßenmeisterei Österreichs sowie bis 2005 den Reiterbund Wels. In dem historisch besonderen Gebäude befinden sich derzeit ca. 300 Wohnungen sowie vielzählige Unternehmen. Trotz der modernen Nutzung blieb der historische Charakter der Anlage erhalten, und viele architektonische Details erinnern an die bewegte Vergangenheit des Gebäudes. Die gelungene Revitalisierung macht die Dragonerkaserne heute zu einem einzigartigen Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen.
Historischer Charme neu belebt
Seit dem 7. September 2018 erstrahlt die alte Reithalle in der Welser Dragonerkaserne in neuem Glanz. Behutsam gingen die Architekten
Luger & Maul mit der historischen Bausubstanz um und verwandelten die eindrucksvollen Gemäuer in einen prachtvollen Tanzpalast für unsere KundInnen. Moderne Eleganz trifft hier auf historischen Charme. Weiß lasiertes Brettschichtholz harmoniert mit den großen Fenstern, die eine wunderbare natürliche Lichtquelle bieten. Diese Kombination schafft eine helle, freundliche Atmosphäre, in der sich jeder wohlfühlt.
Ein unverwechselbares Merkmal der Dragonerkaserne sind die charakteristischen Fenster. Seit dem 19. Jahrhundert prägen sie das Erscheinungsbild des Gebäudes und schaffen eine beeindruckende Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart.